Wertorientierte Digitalisierung
Im digitalen Zeitalter hat sich die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Profitabilität verbessern und messen grundlegend verändert. Wir beobachten immer wieder, dass sich Unternehmen bei der digitalen Transformation mit der Durchführung einzelner Initiativen befassen, anstatt durch eine ganzheitlich gedachte, digitale Weiterentwicklung übergeordnete Werte zu schaffen. Voraussetzung dafür ist, dass in den Unternehmen verstanden wird, welche Werte die digitale Transformation bedeutend unterstützen kann.
Wir unterscheiden im Wesentlichen drei Wertekategorien zur Profitabilitätssteigerung:
1. Wert des Kunden durch Up- und Cross-Selling und erhöhte Loyalität.
2. Die Optimierung der Wertschöpfung als zweite Wertekategorie. Diese entsteht bspw. durch vergrößerte Effizienz der Betriebsabläufe, Modularität und Wiederverwendung von Komponenten oder Automatisierung von Prozessen.
3. Das Ökosystem welches durch die Digitalisierung (Vernetzung und Anbindung von Partnern) entstehen kann. Gemeint ist der erweiterte Zugang zu Kunden oder das Angebot einer größeren Produktpalette durch die Vernetzung und Kollaboration mit geeigneten Partnern.
Auf Basis dieser Wertekategorien können Unternehmen den digitalen Wert des Gesamtunternehmens steigern, indem sie Möglichkeiten in den Bereichen identifizieren, sich gegenseitig verstärkende Fähigkeiten aufbauen, Fortschritt mit einem digitalen Dashboard verfolgen, digitale Partner rekrutieren und in die digitale Kompetenz der Mitarbeitenden des Unternehmens investieren. Ziel ist es eine echte „Zukunftsfähigkeit“ des Gesamtunternehmens zu erreichen. Ein wichtiger Schritt ist es dabei, die Umstellung einer zukunftsorientierten Arbeitsweise zu ermöglichen und die Entwicklung in den Wertebereichen regelmäßig im Blick zu behalten.
Wir sehen bei Kunden jedoch, dass einzelne Digitalisierungsinitiativen nicht einlösen, was von der Organisation erwartet wurde. Es werden bspw. Teilprozesse digitalisiert, um das Kundenerlebnis zu verbessern. Leider führt so eine Maßnahme einzeln gerne zuerst zu einem Anstieg der Komplexität der Prozesse in der Organisation. Und infolgedessen zu anderen Problemen, die am Ende Auswirkungen negative auf die Profitabilität des Unternehmens haben können.
Die Durchführung einzelner digitaler Initiativen beschäftigt das Unternehmen so stark, dass aus dem Blick fällt, wie mit ihrer Hilfe übergeordnete Werte für das Unternehmen geschaffen werden können, die nachhaltig nutzbar sind. Fokus der Digitalisierungsinitiativen sollte immer die Wertschöpfung sein.
Wie lassen sich die Wertekategorien weiterentwickeln?
Wert durch Kunden
Indem man Kunden hilft, ihre Bedürfnisse zu befriedigen, ein großartiges Kundenerlebnis bietet und konsequent und zielgerichtet handelt, schaffen Unternehmen Werte. In dem Zusammenhang kann man Up- und Cross-Selling, neue Angebote genauso wie eine stärkere Kundenbindung und Loyalität erwähnen.
Wertschöpfung aus dem Betrieb
Die Grundlage des digitalen Geschäftes ist die Wertschöpfung aus dem Betrieb, meint die Senkung von Kosten und die Steigerung der Effizienz und Geschwindigkeit. Unternehmen können diese Art von Wert schaffen, in dem sie modulare Komponenten entwickeln und digitale Komponenten erstellen, die in unterschiedlicher Art und Weise Anwendung finden. Sowie Prozesse automatisieren, offener und agiler werden.
Wert aus dem Ökosystem
Diese Art der Wertschöpfung wird oft übersehen. Aber mit der Umstellung auf digitale und partnerschaftliche Modelle gewinnt die Wertschöpfung aus Ökosystemen an Bedeutung und Einfluss auf das Ergebnis. Fast jedes Unternehmen kann einen erheblichen Wert aus Ökosystemen generieren, in denen es Partner einsetzt, um mit deren zusätzlicher Reichweite mehr Kunden und zusätzliche Zielgruppen anzusprechen und weitere Produkte zu vermarkten.
Wenn eine klare Sicht auf die verschiedenen Arten von Werten geschaffen wurde, lassen sich Schlüsselmaßnahmen entwickeln.
– Aufbau von sich gegenseitig verstärkenden, zukunftsfähigen Maßnahmen
Viele Unternehmen scheitern, weil sie eine Kulturveränderung anstreben, die übergeordnet entwickelt wurde und ein konkretes Zielbild beschreibt. Neue Kultur entsteht jedoch durch Routinen, gemeinsame Werte und informelle Normen- und Arbeitsgewohnheiten des Unternehmens, weniger durch Vorgaben und Schulungen. Diese Art der Veränderung lässt sich besser angehen, durch Retrospektiven, offene Kommunikation und kleinere Veränderungen aus dem Status Quo heraus. Dort, wo neue Systeme und Prozesse eingeführt werden, können die Abläufe kooperativ beobachtet, weiterentwickelt und verändert werden. Hier sind Kontinuität und eine bereichsübergreifende offene Feedback Kultur die Treiber von Weiterentwicklung. Einbeziehen der weiteren Prozessschritte oder auch von weitern Schnittstellen lassen Weiterentwicklungen den notwendigen Freiraum.
– Nachverfolgen der digitalen Wertermittlung mit Hilfe eines Dashboards
Dashboards können eine gute Hilfsstellung sein, Erfolge sichtbar zu machen. Besonders kleinere Veränderungen in Abläufen brauchen meistens etwas Zeit, um sich in konkreten Bilanzahlen sichtbar zu machen. Effektive Dashboards ermöglichen es jedem, den aktuellen Status und den Fortschritt zu sehen und nötige Korrekturen vorzunehmen. Hierbei können Dashboards eine Coaching- und Kommunikationsorientierung unterstützen.
– Rekrutierung digitaler Partner
Partnerschaften sind nicht das Ziel, sondern eher der Weg für zukunftsfähige Unternehmen, ihr Ziel der Wertschöpfung aus Ökosystemen zu erreichen. Digitale Partner können dazu beitragen Reichweite eines Unternehmens durch digitale Verbindungen zu erhöhen. Wertschöpfende Verbindungen lassen sich auf unterschiedliche Art und Weise finden. Zum einen aus dem Kundenbedürfnis heraus gedacht (welche komplementären Produkte oder Services sucht mein Kunde bzw. welche Kombinationen erleichtern die Bedarfsdeckung des Kunden) oder umgekehrt, welche Zielgruppen könnten unser Produkt noch nutzen und welche Dienstleister oder Lieferanten sind in dieser Zielgruppe bereits gut etabliert? Welche Unternehmen haben ihre Wertschöpfung bereits digital entwickelt und wo kann für beide an dieser Stelle ein echter Mehrwert aus der Zusammenarbeit entstehen?
– Investition in digitale Intelligenz
In digital versierten Unternehmen ist Digitalisierung inzwischen eine echte Querschnittsaufgabe und keine vorrangige IT-Aufgabe. Alle streben nach digitaler Unterstützung und öffnen sich digitalen und automatisierten Lösungen. Wichtig ist, dass alle ein Bewusstsein und eine gemeinsame Verantwortlichkeit entwickeln für die Vorteile und Innovationen. Aber auch für Risiken, wie Cyberangriffe und Ausfälle. Fördern können Unternehmen dies mit Innovationsbeauftragten in jeder Einheit, der Einführung agiler Praktiken, einfacher Zugang zu Training und Coaching im Umgang mit Technologie.
Wir wissen inzwischen, dass die digitale Welle weiterläuft. Alles, was digitalisierbar ist an Abläufen und Prozessen, wird digitalisiert werden. Darum ist es für die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens wichtig, die Chancen für die Wertschöpfung zu erkennen. Als eine Leitlinie kann die Orientierung an den wesentlichen Wertebereichen sein, mit denen sich durch Digitalisierung nachhaltige Mehrwerte erzielen lassen. Wichtig ist, das große Bild im Blick zu behalten und sich nicht in Einzelinitiativen zu verzetteln. Gerne Unterstützen wir Sie dabei, die richtigen Maßnahmen zu finden und sich digital fit zu machen für eine profitable Zukunft Ihres Unternehmens.
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